Massivhaus oder Fertighaus?

Massivhaus oder Fertighaus? Wie unterscheiden sich beide Bauweisen in Bauzeit, Energieeffizienz, Wertsteigerung und Lebensdauer? In diesem Blogbeitrag werden die wichtigsten Antworten auf die Fragen rund um das Thema Massivhaus vs. Fertighaus gegeben und interessante Informationen für angehende und bereits erfahrene Baufamilien geliefert.

Die Bauweisen beider Häuser unterscheiden sich grundlegend. Das Wichtigste vorweg: Beim Fertighaus kommt überwiegend Holz, bei massiven Häusern kommt überwiegend Mauerwerk zum Einsatz.

Gemeinsamkeiten

Schauen wir uns zuerst an, was beide Bauarten gemeinsam haben: Das Verlegen von Rohrleitungen (Strom-, Wasser- und Heizungsrohre) muss bei beiden Varianten im Vorfeld geplant werden. Die Dachgestaltung und die Entscheidung für oder gegen den Bau eines Kellers unterscheiden sich bei beiden Hausbauweisen ebenfalls in der Regel nicht. Ebenso sind die Schritte zum Erstellen des Rohbaus in der Massiv- und Fertigbauweise ähnlich: Zunächst finden die Erdarbeiten statt, anschließend wird eine Bodenplatte erstellt. Nach dem Aushärten der Bodenplatte kann bei beiden Varianten mit der Erstellung des Rohbaus begonnen werden.

Der komplette Innenausbau ist beim Massiv- und auch Fertighausbau nahezu identisch – egal, ob Malerarbeiten, Fliesen legen oder der Kücheneinbau.

Planungs- und Bauphase

In der Planungsphase eines Hausbaus sind bei beiden Bauvarianten viele Entscheidungen zu fällen. In Hinblick auf die individuelle Gestaltung bietet ein Massivhaus jedoch deutlich mehr Möglichkeiten als ein Fertighaus.

Zum Bauablauf

Das Massivhaus wird – wie der Name schon sagt – mit massiven Baustoffen von Hand Stein auf Stein gemauert. Auf die gemauerte Wand wird Außenputz aufgetragen. Je nach Anbieter und verwendeten Baustoffen wird die Wand vorab mit einer Wärmedämmung versehen, andere verzichten komplett darauf. In letzterem Fall spricht man von einer einschaligen Außenwand, welche die Wärmespeicheranforderungen ebenso erfüllt.

Im Innenbereich werden die Wände ebenfalls verputzt und vom Maler nach den individuellen Wünschen der Baufamilie aufbereitet.

Beim Fertighaus dagegen werden die einzelnen Teile des Hauses in einer Halle vom Bauunternehmen wetterunabhängig aus Holz, Dämmstoffen und anderen Materialien gefertigt. Hier werden auch schon Elemente wie Fenster oder Rohrleitungen in die Wände eingebaut.

Ein LKW liefert die vorab gefertigten Wandelemente, die mit einem Kran an die richtige Position gehoben und montiert werden müssen. Die Herstellung der Bauelemente beginnt bereits parallel zu den Erdarbeiten, sodass beim Fertighaus zu Beginn der Bauphase etwas Zeit eingespart werden kann.
Für den Innenausbau gelten allerdings ähnliche Zeitspannen wie beim Massivhaus.
Zu beachten: Nach derzeitigem Stand sind aufgrund der gestiegenen Nachfrage lange Wartezeiten bei Fertighausherstellern einzukalkulieren.

Raumklima und Wärmespeichervermögen

Ein Haus in Massivbauweise bietet durch die Verwendung von schweren Baustoffen, wie Mauersteine oder Stahlbeton, insgesamt bessere Luftschallschutzwerte. Auch in Sachen Wärmespeicherkapazität liegen Massivhäuser deutlich vorn. Die Wärmespeicherfähigkeit ist vor allem ein wichtiger Punkt, der Heizkosten einspart. Hier schneiden massiv gebaute Häuser deutlich besser ab als Häuser in Fertigbauweise. Ebenso in Sachen Kühlung: Die Sommer in Deutschland werden immer wärmer. Häuser aus Mauerwerk bleiben länger kühl und halten die Hitze vom Innenbereich fern. Das liegt vor allem daran, dass es bei massiven Baustoffen weniger Temperaturschwankungen und damit eine gute Dämpfung der Temperaturspitzen gibt.

In Sachen Raumklima gibt es noch einen weiteren wichtigen Punkt, der nicht vernachlässigt werden sollte: das Diffusionsvermögen der Wände.

In der Fertigbauweise werden leichte Baustoffe wie Holz oder Mineralwolle verwendet. Hierbei ist oft der Einsatz von Dampfbremsfolie üblich, welche die Dampfdiffusion verhindert.

Baukonzept Potsdam setzt auf das Bauen mit Liaplan-Stein. Dieser bietet ein hohes Diffusionsvermögen und sorgt damit für eine ausgeglichene Feuchtigkeitsregulation. Dadurch bleibt das Raumklima annähernd gleich. Das Ergebnis: ein ideales und behagliches Wohlfühlklima im Haus. (Weitere Informationen: https://liaplan.de/liaplan-stein.html)

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Lebensdauer, Wertbeständigkeit und Kosten

Beim Thema Lebensdauer schneiden massive Häuser aufgrund ihrer langlebigen Baustoffe meist besser ab.

Wertbeständigkeit und Kosten sollten nicht getrennt betrachtet werden. Schaut man nur auf die Kosten des Hausbaus hat das Fertighaus im direkten Vergleich in der Regel die Nase vorn.

Geht es um die Finanzierung des Hausbaus, benötigt Ihre Bank bestimmte Sicherheiten. Eine davon ist die Wertbeständigkeit. Ein Massivhaus schneidet hier meist besser ab als ein Fertighaus. Die von der Bank erwartete Lebensdauer eines Hauses in massiver Bauart wird zwischen 100 und 120 Jahren, im Falle eines Fertighauses zwischen 70 und 90 Jahren angesetzt. Für Sie als Baufamilie ist nun die Frage interessant, wie sich diese Faktoren sowohl auf die Qualität als auch den Kaufpreis und mögliche Kosten für die Finanzierung auswirken. Ist die Ersparnis bei einem fertigen Haus deutlich höher, kann sich der Schritt zu einem solchen Objekt lohnen. In den meisten Fällen rentiert sich jedoch die Entscheidung für ein massiv gebautes Haus, lässt man die Wertbeständigkeit und den damit verbundenen Wiederverkaufswert nicht außer Acht.

In diesen Zeiten auch immer wichtiger: Massivhäuser sind oft widerstandfähiger gegen Naturgewalten oder Wasserschäden.

Marktanteile

Auch wenn in den letzten Jahren ein spürbarer Anstieg beim Bau von Fertighäusern verzeichnet wurde, setzen die meisten Baufamilien immer noch auf die Massivbauweise.
Laut Statistischem Bundesamt lag der Anteil an Massivhäusern unter den neu genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern im Jahr 2020 bei knapp 80 Prozent.

Sie entscheiden

Schnelle, wetterunabhängige Fertigung oder massives Bauen mit Wertbeständigkeit? Beide Bauweisen bieten wie beschrieben Vor- und Nachteile.

Sollten Sie sich für den Bau eines Massivhauses entscheiden, stehen wir Ihnen gern beratend zur Seite.

Ihr Team von Baukonzept Potsdam